Gratisversand ab 29 €
Bis zu 2 Gratisproben
Zertifizierter Händler
120 Tage Rückgaberecht
Gratisversand ab 29 €
Beauty Talk

Interview mit Alexa von Heyden

Alexa von Heyden

Alexa von Heyden, 43, hat viele Gesichter und Passionen: selbstständige Geschäftsfrau, Bloggerin, Mutter einer kleinen Tochter, Ehefrau, Buchautorin, Hausbesitzerin. Auf ihrem Blog alexapeng.de geht es um alles Schöne, oder, wie sie sagt, um “Mode, Interior und echt viel Liebe.

» Selfcare bedeutet nicht nur Pflege und Auszeit. Man muss sich und seine Bedürfnisse kennen. «

Das Wort Selfcare wird ja viel benutzt zurzeit. Meinst du, wir übertreiben es manchmal mit unserer Selbstfürsorge?

Im Gegenteil, ich glaube, dass viele aufgrund ihres Pflichtbewusstseins oder der Einbindung in der Familie nach wie vor zu wenig für sich tun und dann auch noch ein schlechtes Gewissen haben. Das gilt zumindest für mich. Selfcare bedeutet nicht nur Auszeit und Pflege, sondern ein Umfeld zu schaffen, in dem man glücklich ist, frei denken und kreativ arbeiten kann. Dafür muss man sich und seine Bedürfnisse kennen. Was brauchst du, damit du das Gefühl hast, dich gut um dich zu kümmern? Für mich kommen in diesem Moment mehrere Faktoren zusammen: guter Schlaf, gesunde Ernährung, viel Bewegung, ausgleichende Offline-Zeit, in der ich meinen Geist durch Gespräche, Reisen, Musik oder Essen nähre, und effektive Pflege. Über die Jahre hinweg habe ich meine Beauty-Favoriten gesammelt und die daraus entstandene Routine wende ich jeden Tag morgens und abends an. Das Programm dauert nicht lange und ich spüre sofort das Ergebnis.

Wie sieht deine Selfcare-Routine aus? Hast du einen festen Ablauf morgens und abends?

Ich versuche, zwei- dreimal die Woche zu trainieren, außerdem fahre ich jeden Tag Fahrrad, das zählt für mich auch als Selfcare.

Meine Kosmetikerin sehe ich alle vier Wochen für eine Notox-Behandlung. Das ist Microneedling in Kombination mit einem Wirkstoff, der die Haut von innen aufpolstert und die Mimik entspannt. Das ist die Basis für meine schöne Haut.

Deshalb geht es morgens bei mir zu Hause im Badezimmer schnell: Reinigung, Hyaluron-Serum und Tagespflege mit hohem Sonnenschutz, dann verwende ich Concealer unter den Augen, Creme-Rouge und Highlighter auf den Wangen. Ich habe ein Wimpernlifting, deshalb brauche ich keine Mascara.

Abends wasche ich alles ab, ergänze meine Pflege mit einer reichhaltigeren Creme für die Nacht und nehme Nahrungsergänzungsmittel zu mir: Magnesium, Probiotika, Vitamine und Mönchspfeffer für einen regelmäßigen Zyklus.

Wenn ich beim Vorlesen abends mit meiner Tochter im Arm einschlafe, dann kann es schon mal sein, dass ich die Abendroutine ausfallen lasse. Dafür habe ich morgens so gut vorgesorgt, dass es kein Problem ist.


  • Selfcare beschränkt sich ja bekanntlich nicht nur auf Äußerlichkeiten, was tust du regelmäßig für deine innere Schönheit?

    Seitdem ich auf dem Land lebe, brauche ich vieles nicht mehr, ohne das ich in der Stadt durchgedreht wäre. Yoga mache ich in der Küche oder im Homeoffice, ich brauche kein Studio als geschützten Raum mehr, in dem ich mir erlaube, aufzutanken. Ich bin tagsüber viel alleine, aber durch die Nähe zur Natur fühle ich mich mit allem verbunden. Mein Leben hat sich vereinfacht: Ich muss in meinem Alltag viel weniger Entscheidungen treffen und es interessiert niemanden, wo ich arbeite und ob meine Tasche von Gucci oder Celine ist. Ich bin mit weniger viel zufriedener. Diese Zufriedenheit strahle ich aus.

    Glaubst du daran, dass Strahlen von innen kommt?

    Ich denke, es ist die Mischung aus einem Glow der Haut, einer glücklichen Seele und einem natürlichen Lachen. Ich pfl ege meine Haut, seitdem ich 12 Jahre alt bin und habe rechtzeitig aufgehört, zu rauchen. Ich esse wenig Zucker und verzichte so gut es geht auf Milchprodukte, weil sie bei mir Unreinheiten erzeugen. Wenn ich mir Fotos aus der Zeit anschaue, in der ich mich von meinem ersten Mann getrennt habe, dann sehe ich heute genau, wenn es mir damals nicht gut ging und ich mich selber nicht gut behandelt habe. Echten Kummer kann man nicht wegcremen oder überschminken.

    Was bedeutet Soulcare für dich? Wie pflegt man eine Seele, du deine?

    In den letzten 15 Jahren habe ich viel dazugelernt. Vor allem, wie man höflich aber bestimmt “Nein” oder “Stopp” sagt. Früher habe ich viele Kompromisse gemacht, weil ich gemocht werden wollte. Toxische Beziehungen und Energievampire habe ich aus meinem Leben verbannt. Ich mache nur noch das, worauf ich Bock habe und hänge nur mit Menschen ab, in deren Gegenwart ich mich wohlfühle – nicht, weil ich mir irgendetwas von ihnen verspreche.

    Was bringt deine Haut am meisten zum Leuchten?

    Meine Haut ist der Spiegel meiner Seele, zu 100 %. Wenn ich gut zu mir bin, dann ist meine Haut toll. Bei mir ist die Ernährung eine wichtige Stellschraube. Ich mache keine Diät, aber weiß, dass der übermäßige Genuss von Alkohol, Zucker, Weizenmehl und Milch für mich nicht das Optimale ist. Bei meiner Pfl ege verwende ich lieber ein paar gute Produkte, als jede Woche etwas Neues auszuprobieren. Ansonsten wird meine Haut unruhig.

    Was ist dein absolutes Lieblingsprodukt?

    L’Oréal Hyaluron Serum fürs Gesicht, Kneipp Mandelöl für den Körper, Chanel Rouge Stick für die Wangen.

    Wie schaffst du dir eine Wohlfühloase, auch dann, wenn du nicht gerade in einem 5-Sterne-Spa-Bereich liegst, sondern zu Hause als Mutter, Partnerin und Geschäftsfrau im Chaos stehst?

    Hahaha, mein Leben in Brandenburg ist echt so weit weg von einem 5-Sterne-Spa-Bereich. Deshalb habe ich unser neues Badezimmer wie eine Lounge mit Teppich, Pouf und großen Pflanzen gestaltet, weil es eben nicht nur zum Duschen und Fußnägelschneiden da sein soll, sondern um sich darin ausgiebig der Schönheitspflege und dem Wohlbefinden zu widmen. Auch hier beziehe ich meine Tochter mit ein und wircremen uns ein, kämmen die Haare etc. Ansonsten ist der See vor der Tür meine Wohlfühloase: eine Runde mit dem Boot oder dem SUP Board übers Wasser und ich fühle mich als menschliches Wesen erfrischt.

    Sobald ich im Urlaub bin, buche ich mir mindestens zwei Massage-Termine. Dabei habe ich kraftvolle Triggerpoint-Massagen am liebsten, sie geben mir mehr als sanfte Ölmassagen.

    Was sind deine Tipps für gesunden Schlaf?

    Leichtes vegetarisches Essen, kein Alkohol, früh ins Bett und lesen statt netfl ixen. Bei uns gibt es keinen Fernseher im Schlafzimmer, das habe ich verboten. Ich habe außerdem erkannt, dass eine gute Nacht- und Bettwäsche viel dazu beiträgt, dass ich nachts nicht so stark schwitze. Und ohne mein Kopfkissen geht nichts. Das ist so ein spezielles morgens nicht komplett verspannt von der Matte kratzen muss.

    Wo und wie kommst du zur Ruhe?

    Ich starte morgens mit CBD-Öl – das sorgt bei mir persönlich für einen entspannten Tagesbeginn. In meinem Homeoffi ce versuche ich, jeden Tag um 16 Uhr Feierabend zu machen. Sonst würde ich bis spät abends weiterarbeiten und meine Familie käme zu kurz. Abends hilft es mir, zu kochen, um den See zu spazieren oder mit dem Rad über die Felder zu fahren. Der weite Blick, der das Auge wandern lässt – das beruhigt mich am allermeisten.

    Wie beherrschst du die Balance zwischen Arbeit und Freizeit?

    Ehrlicherweise: gar nicht. Mal flutscht der Tag, mal herrscht totales Chaos und ich mache keinen Sport, esse nur Schokopudding und vergesse, zu duschen. Ich bin aber sowieso nicht der Typ, der alles perfekt plant und immer durchorganisiert ist. Ich lasse lieber ein bisschen Spielraum. Für den Notfall gibt es Trockenshampoo. Im Büro mache ich mir einen Plan mit maximal drei To-dos für jeden Tag. Das, was mich am meisten nervt, erledige ich zuerst. Das Gefühl am Ende des Tages, nichts geschafft zu haben, demotiviert mich. Deshalb sorge ich schnell für ein Erfolgserlebnis.

    Was würdest du der zwanzigjährigen Alexa gern mit auf den Weg geben, das ihr hilft, sich in einem positiven Licht zu betrachten? Oder warst du immer glücklich, die zu sein, die du bist?

    Nein, ich war eine Zeit wirklich sehr unglücklich und habe nicht begriffen, dass ich die einzige Person bin, die das ändern kann. Mit 43 weiß ich, dass Veränderungen keine Bedrohung darstellen. Ich würde der jüngeren Alexa also sagen: Mach dir nicht so viele Sorgen, leg dein Geld an der Börse an und kauf keine Billigmode. Trenn dich von den Menschen, die dir nicht guttun oder die dich unglücklich machen. Und: bekomm Kinder! Ich wäre gerne früher Mutter geworden, aber aufgrund meiner beruflichen Situation habe ich viel zu lang gewartet. Heute frage ich mich: auf was?

    Hast du Angst vor dem Altern?

    Was das Aussehen und die Haut betrifft, habe ich gute Gene und sorge durch meinen gesunden Lebensstil vor. Da mache ich mir wenig Sorgen. Aber ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass mich meine Falten rund um die Augen oder Besenreiser an den Waden nicht manchmal nerven. Das liegt daran, dass ich mich innerlich noch so jung fühle und am liebsten jedes Wochenende auf ein Konzert oder surfen gehen würde. Wirklich Angst habe ich nur vor schlimmen Krankheiten oder körperlichen Gebrechen wie Rücken- oder Knieschmerzen. Wenn ich mir meine Mutter mit 78 anschaue, bin ich optimistisch: Sie hat sich noch mal in einen Mann verliebt und pendelt zwischen Deutschland und Kalifornien.